Unsere Umweltaspekte
Die Ermittlung von direkten und indirekten Umweltaspekten ist ein essentieller Bestandteil eines jeden Umweltmanagementsystems. Diese Aspekte werden erfasst, bewertet und regelmäßig überprüft.
Direkte Umweltaspekte
Direkte sind eng mit den Tätigkeiten und Produkten unseres Unternehmens verbunden und können vollständig kontrolliert werden.
Das Umweltmanagementsystem hat eine positive Wirkung auf die Umweltleistung des Unternehmens, dazu gehören beispielsweise das regelmäßige Erheben von Kennzahlen und die kontinuierliche Verbesserung durch die Umsetzung des Umweltprogramms.
Die Produktionsprozesse sind sehr energie- und sehr wasserintensiv. Anforderungen an die Wasserentnahme aus der Wasserrechtlichen Erlaubnis sind einzuhalten.
In der Produktion werden verschiedene Chemikalien und potenziell gefährdende Stoffe eingesetzt. Anforderungen an den sicheren und ordnungsgemäßen Umgang mit diesen Stoffen sind unbedingt zu berücksichtigen, um eine Gefährdung für Mitarbeiter und Umwelt auszuschließen. Bei Nichteinhaltung sind Umweltauswirkungen wie Kontaminierung von Böden und Gewässern sowie eine Gefährdung der Gesundheit der Mitarbeiter nicht auszuschließen.
In den Produktionsprozessen werden vor allem Gesamtkohlenstoff, Methan, Methanol, Formaldehyd und andere organische Stoffe ausgestoßen. Abweichungen von den zulässigen Grenzwerten würden zu einer erhöhten Belastung der Umwelt führen. Das Betreiben der Anlagen zum Vorbehandeln und Veredeln von Textilien ist durch das Bundesimmissionsschutzgesetz geregelt.
Eine Indirekteinleitungsgenehmigung berechtigt das Unternehmen, Abwässer aus der Produktion in die öffentliche Abwasseranlage der Stadt Rheine einzuleiten. Eine Minimierung der Restfarb- und Ausrüstungsflotten, die regelmäßige Überwachung der Werte im eigenen Misch- und Ausgleichsbecken sowie die Einhaltung der Anforderungen aus der Genehmigung sind unbedingt zu gewährleisten, um die Umwelt nicht zu gefährden beziehungsweise den Betrieb der Abwasseranlage nicht negativ zu beeinflussen.
Eine unsachgemäße Entsorgung jedweder Abfälle stellt eine Gefährdung von Umwelt und Mitarbeitern dar. Da Restmüll nur eingeschränkt recyclingfähig ist, ist sowohl die Trennung der verschiedenen Abfallarten als auch die Minimierung des Restmülls sicherzustellen. Der Anteil der als „gefährlich“ deklarierten Abfälle liegt bei unter 0,5 %. Relevant hingegen ist die Lagerung und sachgemäße Entsorgung von Restflotten und Schlämmen. Diese müssen von einem qualifizierten Dienstleister entsorgt werden, um eine negative Auswirkung auf die Umwelt zu vermeiden.
Die Produktionsprozesse am Standort sind geprägt von einem hohen Strom‑, Gas- und Wasserverbrauch, dem Einsatz verschiedener Chemikalien im Veredlungsprozess und einem hohen Abwasseraufkommen. Diese Faktoren erhöhen das Risiko von Vorfällen mit möglichen negativen Umweltauswirkungen. Durch die Nähe zum Landschaftsschutz-gebiet Hengemühle und zum Naturschutzgebiet Emsaue würden Abweichungen von Grenzwerten oder Umweltunfälle zu einer erhöhten Belastung dieser Schutzgebiete führen.
Indirekte Umweltaspekte
Indirekte Umweltaspekte werden durch Wechselbeziehungen des Unternehmens mit Dritten verursacht. Sie beziehen sich daher vor allem auf vor- und nachgelagerte Prozesse, Prozesse die sowohl in der Lieferkette als auch bei unseren Kunden stattfinden.
Die verarbeiteten Gewebe des aktuellen Produktportfolios bestehen überwiegend aus konventionell angebauter Baumwolle, Virgin-Polyester und Elastolefin. Der Anbau von Baumwolle kann, insbesondere in Regionen mit Wasserknappheit oder schwachen Umweltschutzbestimmungen, verschiedene negative Auswirkungen haben. Der Anbau in Monokulturen stellt eine zusätzliche Belastung der regionalen Ökosysteme dar. Für die Produktion von Polyester wird Erdöl eingesetzt. Elastolefin, ebenfalls eine chemische Faser, kann zudem aufgrund von Lösungsmitteln und Spinnölen, die im Produktionsprozess zum Einsatz kommen, negative Folgen für die Umwelt haben.
Bei der Rohgewebeproduktion ist der Energieverbrauch sehr hoch, die Nutzung regenerativer Energien in einigen Produktionsländern kaum vorhanden. Zudem können sich die Auswahl der Schlichtemittel sowie der unsachgemäße Einsatz von anderen chemischen Hilfsmitteln (z.B. Spinnölen) negativ auf die Umwelt auswirken. Die Produktion von Grundchemikalien und dem überwiegenden Teil der Farb- und Hilfsstoffproduktion findet Regionen mit schwachen Umweltschutzbestimmungen statt. Dies stellt eine potenzielle Gefahr für die dortige Umwelt sowie den dort lebenden Gesellschaften dar.
Die Entwicklung der Textilbranche und damit auch unseres Marktes in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist ein wichtiges Anliegen. Das eigene Engagement in Verbänden und Organisationen und das Netzwerken mit verschiedenen Mitstreitern trägt einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Textilbranche bei. Hier ist insbesondere die Mitgliedschaft im Bündnis für nachhaltige Textilien hervorzuheben.
Kunden setzen unsere Produkte häufig im Leasing-Bereich ein, wo sie professionell aufbereitet werden. Diese Aufbereitung ist wasser- und energieintensiv, diverse Aufbereitungsmittel kommen hier zum Einsatz. Eine unsachgemäße Aufbereitung beeinflusst maßgeblich die Langlebigkeit und Haltbarkeit der Ware. Teilauswaschbare Appreturen und Faserrückstände können beim Aufbereitungsprozess ins Abwasser des Textildienstleisters gelangen. Die Entsorgung am Ende der Lebensdauer ist bestenfalls eine Weiterverwendung. Bei diesem Recyclingprozess werden Textilabfälle zu Putzlappen, Dämmmaterial oder in der Reißfaserindustrie weiterverarbeitet. Bei der thermischen Verwertung wird zwar Energie erzeugt, aber es entstehen auch verschiedene Gase im Verbrennungsprozess.
Je nach Herkunftsland erfolgt die Anlieferung des Rohgewebes i.d.R. auf dem Seeweg oder per LKW. Die Transportwege anderer Lieferketten sind weitestgehend unbekannt. Die Anlieferung der Roh- und Hilfsstoffe an unseren Produktionsstandort, der Transport zu und von unseren Konfektionspartnern und der Versand der verkauften Ware erfolgt ebenfalls via LKW. Geschäfts-reisen sowie An- und Abreise der Mitarbeiter erfolgen überwiegend mit dem PKW. Damit sind Umweltbelastungen wie Emissionen von Kohlendioxid (CO2) oder auch Stickstoffoxiden (NOX) verbunden.